Der Trotzphase trotzen – so klappt es

Zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr beginnt sie – die so genannte Trotzphase. Anfänglich noch zaghaft und vorsichtig, später wilder und lauter fangen die Kleinen an ihre Grenzen und die der Außenwelt auszuloten. Diese Selbstbehauptungsphase ist ganz natürlich und für die Entwicklung der Persönlichkeit wichtig. Denn das Kind begreift sich zunehmend als eigenständiges Wesen, mit eigenen Ideen und Interessen, die es durchzusetzen versucht.

Werden diese Wünsche nicht im Sinne des Kindes erfüllt, kann das schon einmal zu lautstarken Szenen führen, in denen sich das Kind auf den Boden wirft, weil es z.B. noch auf dem Spielplatz bleiben will, oder zu schreien beginnt, weil Mama oder Papa den Wunsch nach einem Lolli nicht erfüllen.

Erst ab drei Jahren versteht das Kind allmählich mit diesen nicht befriedigten Wünschen und Enttäuschungen umzugehen. Wichtig für Eltern ist es in dieser Zeit, dass sie konsequent bleiben und nicht aus schlechtem Gewissen oder Schamgefühl den Wünschen des Kindes nachgeben. Diese Inkonsequenz wird das Kleinkind später für sich zu nutzen wissen und immer wieder so lange schreien oder weinen, bis es seinen Willen bekommt. Denn was einmal klappt, klappt auch noch ein zweites Mal. Um solchen Situationen vorzubeugen, haben wir ein paar hilfreiche Tipps und Tricks für Sie zusammengetragen:

Kompromisse

Kompromisse helfen Ihnen und dem Kind die Situation zu entschärfen, da sie sowohl Ihre als auch die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigen. So kann das Zubettgehen reizvoller gemacht werden, wenn im Schlafzimmer noch eine Gute-Nacht-Geschichte wartet.

Helfer nutzen

In Trotzphasen werden Sie es schwer haben, sich Ihrem Kind mitzuteilen. Verstellen Sie dann einfach Ihre Stimme und lassen Sie einen Teddy, einen Puppe oder ein Spielzeugauto für Sie sprechen. Sie werden erstaunt sein: Oft lassen sich Kinder lieber auf solche „Gesprächspartner“ ein und reagieren weniger abweisend.

Humor und Herumalbern

Manchmal hilft nur eine 180-Grad-Wendung: Durch Spielen oder Herumalbern lenken Sie vom Streitthema ab und entschärfen den Gemütszustand des kleinen Trotzkopfes.

Mithilfe im Alltag

Kinder brauchen Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Können Sie beides nicht haben, werden Sie mit trotzigem Verhalten dafür sorgen, dass sie Ihre Aufmerksamkeit bekommen. Natürlich können Sie sich nicht 24 Stunden am Tag ausschließlich mit ihrem Kind beschäftigen. Aber das müssen Sie auch gar nicht. Wenn es gar nicht anders geht, binden Sie Ihr Kind einfach mit in Ihre Tätigkeiten ein und betreuen Sie es mit kleinen Aufgaben. Schon ein kleiner Putzlappen wirkt dabei manchmal Wunder.

Reizüberflutung vermeiden

Aggressionen und Stimmungsschwankungen können Sie vermeiden, indem Sie für ein entspanntes Umfeld sorgen. Vermeiden Sie zuviel Fernsehen und Stress in der Nähe des Kindes.

Was tun, wenn das Kind vor Wut tobt?

Auch wenn es hart klingt: Wenn Ihr Kind seinen Willen nicht bekommt und vor Wut tobt, warten Sie einfach ab, bis es sich wieder von alleine beruhigt. Denn wenn Sie seinem Wunsch immer sofort nachkommen und ihm jederzeit Ihre Aufmerksamkeit schenken, lernt es sehr schnell, dass es seine Ziele am einfachsten mit Schreien erreicht.

Sofort eingreifen sollten Sie jedoch bei grenzüberschreitendem Verhalten, zum Beispiel beim Schlagen eines anderen Kindes. Nachdem sich Ihr Kind beruhigt hat, sollten Sie mit ihm reden und ihm sein Verhalten erklären. Dadurch wird es merken, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war, aber auch, dass Sie seine Bedürfnisse ernst nehmen und Sie gewillt sind, ihm beizustehen, wenn es sich an Ihre Regeln hält.

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