Wer kennt das nicht: Wacht man nachts auf, wankt man schlaftrunken durch die Wohnung, steigt gar Treppen, nur um zum Kühlschrank oder zur Toilette zu gelangen. Doch was uns Eltern wie im Schlaf gelingt, können neue Hausgäste mitnichten. Zieht ein Baby ein, gilt es, das Heim sicher zu machen.
Denn Babys und Kleinkinder, sind sie denn ist mobil, erkennen manche Gefahrenquelle nicht und finden anderes gar verlockend. Zudem wird in der Frühzeit gern einmal alles aus-probiert, also in den Mund gesteckt. Daher gehören Waschmittel-Tabs, Medikamentenschachteln und Spülmittel außer Reichweite. Schränke, die diese Utensilien bergen, sollten sich nicht von Kinderhand öffnen lassen. Auch Schubladen, Tischkanten und natürlich Steckdosen gehören gesichert.
„Viele Eltern unterschätzen das Risiko eines Unfalls in den eigenen vier Wänden“, sagt Andreas Kalbitz, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. (zur Homepage) in Bonn. In den ersten fünf Lebensjahren verletzten sich Kindern übrigens am häufigsten daheim. So erfolgen über 60 Prozent dieser Unfälle im heimischen Umfeld.
Wer bei der Vorbereitung des Heimes vor der Ankunft des Nachwuchses aufmerksam durch die eigenen vier Wände geht, wird schnell manche Dinge entdecken, die es abzusichern gilt. Hier haben wir einige Gefahrenquellen zusammengestellt:
Schränke, Schubladen und Türen
Was für uns so selbstverständlich scheint, sieht in Kinderaugen ganz ander aus. Schränke stehen für diese nicht seit Jahren unverrückt ein einem Fleck, sondern laden zum Klettern ein. Egal, ob Ablagen oder Borde animieren, die Perspektive zu ändern, oder ob in den oberen Fächern etwas verlockend hervorlugt: Sobald sich eine Kletterpartie anbahnt, droht die Gefahr, dass ein Regal oder Schrank noch vorne kippt.
Hier gilt es, die Schränke umsturzsicher zu machen. Dazu gibt es Halterungen, die sich mit der Wand verbinden lassen. Entweder liegen sie beim Schrankkauf bei oder können im Fachhandel nachgeordert werden. Ja, das gibt ein Löchlein in der Wand, aber die Sache ist es wert.
Ebenso wird die Neugier früher oder später zum Erkunden von Schranktüren und Schubladen animieren. Denn verstaut da die Mama oder Papa nicht immer so viele Sachen? Mit einfachen Hilfsmittel können Türen gegen das Öffnen gesichert werden und Schubladen nicht herausgezogen werden. Das verhindert den Zugriff auf Dinge, die nicht in Kinderhände gehören, und verhindert, dass eine Schublade, zu weit herausgezogen, auf das Kind stürzt.
Herde, Hitze und Feuerstellen
Durch heiße Herdplatten, kochendes Wasser und natürlich auch durch Kerzen oder Kamine können Verbrennungen und Verbrühungen erfolgen. Und das ist schnell gefährlich, denn Kleinkinder haben eine viel kleinere Körperoberfläche als Erwachsene. So genügt schon eine Tasse heißen Tees, um etwa 30 Prozent ihrer Haut zu verbrühen.
Offenes Feuer in Kindernähe sollte man vermeiden. Kerzen am besten einfach auslassen oder zumindest außer Reichweite aufstellen. Dabei ganz allgemein nie unbeaufsichtigt lassen. Wer einen Kamin hat, braucht in jedem Fall ein Schutzgitter.
Neuere Kamin- und Backofentüren weisen zwar ein speziellen Glas auf, das nicht so heiß wird. Dennoch gilt, dass aufmerksame Eltern Kinder vor diesen Quellen fernhalten.
Auch empfiehlt es sich, zum Kochen möglichst die hinteren Herdplatten zu nutzen. Auch sollte man keine Pfannenstiele überstehen lassen, denn Kinder sind neugierig und greifen schnell mal zu. Für Herde gibt es im Fachhandel auch sogenannte Herdschutzgitter. Diese verhindern, dass dein Kind darüber hinweg greifen kann.
Steckdosen
Natürlich sind für Kinder auch herabhängende Kabel oder gar diese spannendne Steckdosen, die an Schweinchennasen erinnern, früher oder später von größtem Interesse. Daher sollten alle Steckdosen mit einem Steckdosenschutz ausgestattet werden. Bei solchen, die zum Kleben sind, verliert der Klebstoff nach geraumer Zeit seine Haftwirkung. Besser sind solche zum Schauben. Beim Montieren möglichst bitte die Sicherungen ausschalten. Auch an Mehrfachsteckdosen denken.
Kontrolliere zudem ab und an, ob elektrische Geräte, Kabel und Stecker defekt sind. Falls ja, bitte sofort austauschen! Kabel am besten hinter Möbeln oder Leisten versteckt verlegen – und vor allem: nie baumeln lassen.
Treppen
An jede Treppe in einem Haushalt gehört – oben wie unten – ein Treppenschutzgitter. Dieses verhindert ungewollte Spaziergänge und vor allem Stürze die Treppe hinunter. Je nach Situation und auch Breite des Treppenaufgangs gibt es ganz unterschiedliche Produkte und Varianten – auch solche zum Bohren oder Klemmen. Hier solltest Du Dich am besten im Fachhandel beraten lassen.