Nicht jeder „puckt“ sein Baby, aber immer mehr. Denn Pucken liegt im Trend und wird von immer mehr Hebammen empfohlen. Doch es gibt auch Kritiker. Hier findest Du alles Wichtige zum Thema.
Wo kommt der Begriff „Pucken“ eigentlich her?
Die Bezeichnung „Pucken“ ist eine eher neue Wortschöpfung, deren Herkunft nicht so ganz klar ist. Sie umschreibt die Praxis des Einwickelns des Babys, wobei diese nicht mehr so straff erfolgt, wie in früheren Zeiten, sondern modifiziert durch den Einsatz schlafsackähnlicher Textilien, die die Bewegung des Kindes weniger stark einschränken.
Das Wort „Pucken“ könnte laut Wikipedia aus dem Niederdeutschen stammen. Der „Pucken“ (Hauptwort) bedeutet Packen oder Bündel beziehungsweise Sachen, die in ein Tuch eingebunden sind. Im Mittelniederdeutschen verstand man unter „puck“ oder „puicklaken“ ebendieses Tuch. Vermutlich wurde aus diesen etymologischen Bestandteilen das moderne Wort „Pucken“ gebildet.
Was ist Pucken?
Das Pucken ist eine Wickeltechnik, bei der das Baby mehr oder weniger fest eingewickelt wird. Während man früher das Baby in lange Stoffbänder einwickelte oder eine Baumwolldecke nutzte, nimmt man heute zumeist ein Mulltuch oder aber einen speziellen Pucksack zur Hand.
Das Einwickeln eines Babys ist aus fast allen Kulturen bekannt. Es war auch in Deutschland bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts weit verbreitet. Dazu wurden Säuglinge damals nicht nur zum Schlafen fest eingewickelt, sondern auch während des Tages. Vermutlich beruhte das Pucken auf der Annahme, dass der Körper des Babys dadurch besser stabilisiert wurde.
Später war das Einwickeln verpönt. Jetzt befürchtete man, dass es für ein Baby zu einengended wäre. Inzwischen ist die Tradition Puckens wieder en vogue.
Was ist der Vorteil des Puckens?
Der Vorteil des modernen, gemäßigten Puckens leitet sich daraus ab, dass die Möglichkeit zur Bewegung der Arme und Beine des Babys beschränkt ist. Dieses kann auf das Baby beruhigend wirken und wird von einigen Befürwortern als schlaffördernd beurteilt.
So sollen sich vor allem Frühchen oder Babys zum Beispiel nach einer traumatischen Geburt durch das Einpucken besser beruhigen lassen. Auch verhindert es unkontrollierten Armbewegungen des Moro-Reflexes, durch die ein Baby aus dem Schlaf aufschrecken kann. Ungewollte Zuckungen verhindern ein festes Einschlafen und können die Grundlage für Schreiattacken bilden.
Aber auch für alle anderen Babys ist ein Pucksack ein Versuch wert. Denn Babys sind aus dem Mutterleib eine enge Umgrenzung gewohnt. Das Pucken kann ein ähnliches Gefühl an Sicherheit und Geborgenheit auch nach der Geburt vermitteln.
Zudem schlafen Babys aufgrund der Wärme besser. Auch finden sich Hinweise auf weniger Blähungen.
Wie lange kann man Pucken?
Die Spanne der Empfehlungen ist groß. Relativ häufig wird der Einsatz des Verfahrens bei Frühgeborenen empfohlen. Zudem reichen die Einschätzungen von Ratgeberautoren, die das Pucken für normal entwickelte Babys empfehlen, von „nur in den ersten Lebenswochen“, über „maximal bis zu einem halben Jahr“ bis hin „zu einem ganzen Jahr“. Manche Stimmen empfehlen das Pucken hingegen ausschließlich bei sogenannten Schreikindern.
Daraus lässt sich ableiten: Beobachte Dein Kind, wenn Du puckst, denn jeder Mensch, also auch jedes Baby, ist unterschiedlich. So möchte nicht jedes Baby gepuckt werden. Achte daher auf die Reaktionen deines Babys, wenn du ein Pucktuch oder -sack zum ersten Mal verwendest.
Und wann sollte man nicht (mehr) pucken?
Wenn das Baby mobiler wird und sich im Schlaf auf den Bauch drehen kann, solltest du mit dem Pucken aufhören.
Auch wenn ein Baby Fieber hat oder es zum Beispiel im Sommer sehr warm ist, sollte auf das Pucken verzichtet werden, um einen Überhitzung es Kindes zu vermeiden.
Auch sollte die traditionelle Formen des zu festen Wickelns vermieden werden, da dies das Risiko der Entwicklung einer Hüftdysplasie erhöhen, sofern dabei die Beine gestreckt und aneinandergelegt werden.