„Erste Ansprechpartnerin ist meist schon die Hebamme“

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Claudia Dix von Storchenwiege - photo by Childhood Business
Claudia Dix von Storchenwiege. Foto: Childhood Business

Neben die großen Herstellern von Tragehilfen wie Babybjörn oder Ergobaby schmiegt sich eine engagierte Szene an kleineren Anbietern. Hier zeichnen sich die Hersteller durch ihre große Liebe zum Detail, Fachwissen, oft auch nachhaltige Ansätze und vor allem den engen Draht zu Hebammen und Müttern aus.

Einer dieser Anbieter ist Storchenwiege, geführt von zwei Schwestern, die nicht nur für ihre Tragetücher und Ring Slings geschätzt werden, sondern deren Komforttrage „Babycarrier“ sich gerade auch für den Babyfachhandel empfiehlt.

Claudia Dix, einer der beiden Inhaberinnen, hat uns für euch, die HappyBaby-Leser, einige Fragen beantwortet.

Frau Dix, das Tragen von Neugeborenen, Babys bis hin zu Kleinkindern ist die älteste Transporttechnik des Menschen. Und doch scheint es heute in Anbetracht der Vielzahl unterschiedlicher Trageprodukte nahezu eine Wissenschaft für sich zu sein. Müssen junge Eltern mit Respekt an das Thema gehen?

Nein, das denke ich nicht. Sein Kind zu tragen, ist etwas ganz Natürliches und keine Wissenschaft. Einige grundlegende Tipps sollte man jedoch beachten: Die Tragehilfe muss eine natürliche, aufrechte Haltung des Babys ermöglichen – die Beinchen sind angehockt und dabei leicht gespreizt, der Rücken wird gut gestützt und kann rund werden, wenn das Baby einschläft. Das Köpfchen kann bei Bedarf gestützt werden. Ganz wichtig ist, dass die Atemwege immer frei sind und das Kind ausreichend Frischluft bekommt.

Und auch die Eltern müssen sich mit der Tragehilfe wohl fühlen, sie sollte rundum sicheren Halt und eine angenehme Gewichtsverteilung bieten.

Etwas zu tragen scheint die einfachste Sache der Welt zu sein. Doch wer sich informiert, stolpert schnell über die Vokabel Hüftdysplasie. Eine Sache, die man im Hinterkopf haben muss, oder eine Gefahr, die von alltäglicher Bedeutung ist?

Bei der Hüftdysplasie handelt es sich um eine Fehlbildung der Hüftgelenkpfanne, die meist im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung U2 beim Kinderarzt sehr früh erkannt wird. Etwa zwei bis vier Prozent der Neugeborenen sind betroffen.

Richtiges Tragen unterstützt die gesunde Reifung der empfindlichen Babyhüfte. Wir empfehlen den Eltern, sich bei Bedarf von ihrem Kinderarzt oder der Kinderärztin zum Tragen beraten zu lassen. 

Mit Ihrem Unternehmen Storchenwiege bieten Sie sowohl Tragetücher, als auch Ring Slings an sowie mit dem BabyCarrier eine Komforttrage. An wen richten sich die jeweiligen Produkte?

Das gewebte „Tragetuch“ lässt sich immer perfekt anpassen und vom ersten Tag an nutzen. Durch verschiedene Bindeweisen ist es mit Tragepositionen vor dem Bauch, auf der Hüfte oder auf dem Rücken sehr vielseitig. Mit ein wenig Übung ist es gar nicht schwer, ein Tragetuch richtig zu binden.

Der „BabyCarrier“, unsere Komforttrage, vereint die Vorteile von Tuch und Trage perfekt. Er wird aus unserem Tragetuchgewebe gefertigt, ist sehr schnell angelegt und lässt sich mit wenigen Handgriffen optimal anpassen.

Babys können damit ab 3,5 Kilogramm bis ins Kleinkindalter vor dem Bauch oder auf dem Rücken getragen werden.

Last, but not least: der „Ringsling“ ist ein kurzes Tuch, in das an einem Ende zwei Ringe fest eingenäht sind. Das Baby hockt im Ringsling meist auf der Hüfte des Trägers oder der Trägerin, und diese Tragehilfe ist perfekt für kurze Wege. Auch auf Reisen ist der Ringsling ein hilfreicher Begleiter. 

Wie bedeutsam ist eine gute Beratung bei der Auswahl und dem Kauf einer Babytrage?

Auf Grund des riesigen Angebotes im Bereich Babytragen ist eine gute Beratung sehr wichtig. Erste Ansprechpartnerin ist meist schon die Hebamme. Im Fachgeschäft werden Eltern dann optimal beraten und können verschiedene Tragehilfen ausprobieren, um die Babytrage zu finden, die am besten zu ihnen und ihrem Baby passt.

Auch Trageberaterinnen gibt es inzwischen fast überall. Sie bieten eine ausführliche Beratung und die Möglichkeit, verschiedene Modelle zu testen.

Es gibt auch sogenannte „Trageschulen“? Muss man tatsächlich noch einmal die Schulbank drücken?

Trageschulen bieten Aus- und Fortbildungen an, die sich an diejenigen richten, die als Trageberaterin tätig sein möchten oder bereits im medizinischen Bereich arbeiten und ihr Wissen rund ums Babytragen vertiefen wollen.

Eltern, die ihr Kind tragen möchten, müssen dazu also nicht noch einmal die Schulbank drücken. Wie schon gesagt, Tragen ist etwas ganz Natürliches und das Bauchgefühl der Eltern für die Bedürfnisse ihres Kindes und auch ihre eigenen Bedürfnisse ist dabei ein guter Ratgeber. 

Der Babycarrier von Storchenwiege in der Ausführung Aqua
Der Babycarrier von Storchenwiege in der Ausführung Aqua

Schaut man sich in Elternforen um, hat man fast den Eindruck, dass rund ums Thema Tragen ein besonders engagiertes Ringen um „das richtige Produkt“ stattfindet. Wie stehen Sie als Fachfrau zu der Aufregung?

So vielfältig wie die Bedürfnisse der einzelnen Nutzer sind, so vielfältig ist das Angebot. Ich denke, dass es „das richtige Produkt“ – eines für alle – nicht gibt.

Beachtet man die oben genannten Tipps für eine gute Tragehilfe, findet man bestimmt das für die eigenen Bedürfnisse geeignete Produkt, mit dem man sein Baby sicher und geborgen bei sich trägt, damit es sanft in der Welt ankommen und darin wachsen kann.

Was zeichnet Produkte aus Ihrem Haus aus – und welche Eltern passen besonders gut zu Ihrer Marke?

Die Marke Storchenwiege passt zu Eltern, die Wert auf eine nachhaltige und regionale Produktion legen und ein Tragetuch oder eine Tragehilfe mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis suchen, die sie durch die gesamte Baby- und Kleinkindzeit begleitet. Mit unseren klassischen und zeitlosen Designs sprechen wir sowohl Mütter als auch Väter an.

Unsere Tragehilfen sind so konzipiert, dass sie ganz einfach von verschiedenen Trägern, zum Beispiel Mutter oder Vater, genutzt werden können.

Durch die Produktion in Deutschland und Europa garantieren wir die Herstellung unserer zertifizierten Produkte nach hohen ökologischen und sozialen Standards.

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